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Schauplätze

Sporer Spirituosen: Wo Genuss hochprozentig und Chefsache ist

In der Getreidegasse 39 befindet sich ein Juwel von hochprozentigem Seltenheitswert. Bereits in vierter Generation werden bei der Sporer Likör- & Punschmanufaktur die geheimen und von Hand gemachten Mischungen kredenzt. Vor allem in der Weihnachtszeit ist der „Sporer“ in der Getreidegasse ein beliebter Hot-Spot, um sich mit einem erlesenen Gläschen Körper, Geist und Seele aufzuwärmen. 

In dem kleinen Lokal mit Ausschank ist der berauschende Geist allgegenwärtig. Hier, wo es so wunderbar nach Punsch, Rum oder Wein duftet, lagern uralte Eichenfässer an den Wänden, in denen die hausgemachten Mischungen ihrer Bestimmung entgegenreifen. „Einen Früchtepunsch bitte und zwei Glaserl Weißburgunder,“ ruft ein Kunde über die Theke. Ein Münchner und seine Freundin wollen den hauseigenen Nusslikör probieren. Zwei junge Damen bevorzugen den Klassiker des Hauses und bestellen den heiß-duftenden Orangenpunsch.

Was Jedermanns Herz begehrt

Michael Sporer, Stammhalter der Punsch- und Spirituosen-Dynastie in vierter Generation steht hinter der Theke und bedient gut gelaunt die Gäste: „Unser Lokal ist wie ein gemütliches Wohnzimmer für jedermann, hier kann man alles machen, was das Herz begehrt: Verkosten, trinken, kaufen und sich beraten lassen.“ Tatsächlich. Jeder plaudert mit jedem, Stammkunden beraten Touristen, extra Angereiste kommen von nah und fern, um sich beim Sporer „ihre“ Mischung abzuholen, ein Gläschen zu verkosten oder um sich die mitgebrachten Flaschen wieder befüllen zu lassen. Im Gang neben dem Lokal und auf der Getreidegasse stehen die Gäste und unterhalten sich angeregt. Es scheint, als wäre „der Sporer“ einer jener raren Plätze in Salzburg, wo die Einheimischen untereinander und mit den Gästen ins Gespräch kommen. Kein Wunder, ist „der Sporer“ doch ein Ort, wo Genuss erstens hochprozentig und zweitens Chefsache ist.

Eine Familie mit flüssigen Geheimnissen

Wir schreiben das Jahr 1897, als es den Innviertler Franz Sporer vom benachbarten Oberösterreich nach Salzburg zieht. Nach seinen Lehrjahren als Mälzer bei der Stiegl Brauerei erwirbt der Jungverheiratete im Jahr 1903 die Konzession und das nötige Inventar, um in der Getreidegasse ein eigenes Lokal aufzumachen. Das „Branntwein, Likör und Rumgeschäft Franz Sporer“ öffnet erstmals seine Pforten. Die wichtigsten Produkte waren damals wie heute Schnäpse, Rum und Liköre aus eigener Erzeugung. Aufgeschrieben sind die flüssigen Geheimnisse allesamt in der „Sporerschen Bibel“, einem geheimen Rezeptbuch der Familie, in dem auch der „Original Sporer Orangen Punsch“ erstmals handschriftlich erwähnt wird. „Meine Oma war eine sehr gute Köchin“, erzählt Michael Sporer, „sie soll die original Punschrezeptur noch verfeinert haben.“ Seither sei daran aber nichts mehr verändert worden, versichert er. Nach einer ebenfalls uralten Formel braut Michael Sporer neben Himbeer-Geist, Nussschnaps, Hollerblüten-, Mocca- oder Kümmellikör auch einen halbsüßen Kräuterbitter, die so genannte „Hausmischung“, die mit 19 verschiedenen Kräutern, Beeren und Wurzeln angesetzt wird.

Manufaktur mit Geheimnissen in Meisterhand

Lange Zeit wurde in der Getreidegasse im ersten Stock über dem Geschäft produziert. Die edlen Elixiere wurden hier gemischt und durften in alten Eichen- und Steingutfässern bis zum perfekten Zeitpunkt weiterreifen. Michael Sporer hat die Produktion vor wenigen Jahren in den Stadtteil Maxglan verlagert. In der Getreidegasse befindet sich jetzt im ersten Stock das Sporersche Büro, wo Gattin Susanne erfahren und umsichtig den Familienbetrieb verwaltet. Damals wie heute ist die Produktion ausschließlich in der Hand des Stammhalters. „Nur mein Vater und ich kennen die Familien-Rezepte,“ sagt der bärtige Mittvierziger. Die Mitarbeiter helfen zwar beim Vorbereiten der Zutaten, wie etwa dem Schneiden von Nüssen oder Zirbenzapfen, aber der Chef allein ist es, der die Produkte ansetzt, mischt und herstellt.

Gelebte Tradition mit moderner Note

„Tradition bedeutet für mich, nicht nur Altes zu bewahren, sondern mit dem Wissen auch Neues zu entwickeln“ erzählt Michael Sporer. Deshalb hat der gelernte Sommelier auch das Sortiment um erlesene Weine und ausgesuchte Spirituosen wie internationale Whiskey-, Vodka-, Schnaps- oder Gin-Spezialitäten ergänzt. Außerdem kreiert Sporer mit seinem reichen Erfahrungsschatz neue Feinheiten – wie zuletzt einen köstlichen Zitronenlikör, den äußerst beliebten Wermuth oder den so genannten „Wildschütz“ – einen bekömmlichen Zirbenschnaps mit Hollerblütenlikör. So wie jetzt, um kurz vor sieben Uhr abends, kommt in der Getreidegasse 39 Bewegung in die Gästeschar. „Letzte Runde“, ruft der Chef, um jedem, der will, sein Glas noch einmal aufzufüllen. „Chin-Chin“ und ein Prosit auf die Gemütlichkeit! Gut eine halbe Stunde später heißt es dann für alle Sperrstunde.

Rezept: Original Sporer Orangenpunsch

•    Mischverhältnis 1:4
•    Konzentrat 5cl Sporer Orangenpunsch
•    Wasser 0,25l

Der Punsch-Extrakt hat einen Alkoholgehalt von stolzen 50 Volumprozent. Vor dem Genuss wird die Essenz deshalb wesentlich um ihren Alkoholgehalt „erleichtert“ und mit Wasser gemischt – und zwar im Verhältnis 1:4. Das Wasser soll nicht kochen, sondern ca. 70 Grad haben, dann schmeckt er am besten. Somit steht dem Genuss des „Original Sporer Orangen-Punsch“ nichts mehr im Wege. Prost!

Tipps: Ausgezeichnet schmeckt der Punsch auch im Früchte- oder Schwarztee, ergänzt mit etwas frisch gepresstem Orangensaft. Oder man serviert ihn im Sommer als Eispunsch – aufgespritzt mit Soda auf Eis und Zitrone.

Veröffentlicht 28.11.2019

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