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Stadterlebnis

Ein Salzburger Original: Die Mozartkugel

Jeder kennt sie, die Versuchung in Form einer Schoko-Praline mit dem starken Namen Mozarts. Sein Konterfei lacht aus vielen Fenstern der unzähligen Souvenir-Shops und lädt zum hemmungslosen Schlemmen ein. Aufmerksame Salzburg-Besucher kennen die Geschichten rund um die Erfindung und können die Originale Mozartkugel von den Echten unterscheiden. Aber: Wie viele verschiedene Mozartkugeln gibt es denn tatsächlich in Salzburg?

Kurzer geschichtlicher Exkurs: Wo kommt sie eigentlich her?

1890 wurde die Mozartkugel vom Salzburger Konditor Paul Fürst erfunden. Die Zutaten waren von Anfang an von höchster Qualität. Damit die Mitarbeiter nicht heimlich an der teuren Schokolade naschen konnten, mussten sie in der Backstube vor sich hinpfeifen. Denn wer pfeift, kann nicht essen. 1905 erhielt Paul Fürst bei der Weltausstellung in Paris viel Lob und eine Goldmedaille für seine Mozartkugel. Damals war es noch nicht üblich, Ideen patentieren zu lassen und schnell wurde die Praline in millionenfacher Ausführung industriell kopiert. Den Namen „Original Salzburger Mozartkugel“ darf heute aber sonst keine tragen und seit 1997 ist die silber-blaue Stanniolverpackung mit dem Porträt Mozarts als Wortbildmarke registriert. Die Produktion, geführt von der der inzwischen fünften Generation der Familie Fürst, siedelte 2024 von der Brodgasse in die neue Manufaktur in Elsbethen. Gekauft werden kann die Mozartkugel in vier Verkaufsläden in Salzburgs Altstadt.

Warum ist die Originale Mozartkugel nicht wirklich rund?

Die süße Köstlichkeit aus Marzipan mit Pistazien, Nougat und dunkler Schokolade wird von Hand gemacht. Etwa dreieinhalb Millionen Stück werden jährlich hergestellt, das sind 10.000 am Tag! Die Kugeln werden geformt, auf ein Holzstäbchen gesteckt und in Schokolade getunkt. Wenn die Schokoladenhülle trocken ist, wird das Stäbchen entfernt. Dabei entsteht ein Loch, das gefüllt werden muss. Et voilà: Ein „Nabel“ bildet sich und deshalb ist die Originale Mozartkugel nicht rund. Es macht die handgeschöpfte Kreation dadurch unverkennbar. Nebenbei: Die Originalen Mozartkugeln werden ohne künstliche Konservierungsstoffe hergestellt und sind daher nur etwa acht Wochen haltbar. Im Vergleich dazu haben industriell hergestellte Kugeln eine Haltbarkeit von zehn bis zwölf Monaten. 

Des Rätsels Lösung: Wie viele Mozartkugeln gibt es in Salzburg?

Wir haben uns auf die Suche nach der Antwort auf diese Frage gemacht. Und haben auf den ersten Blick tatsächlich 13 (!) verschiedene Mozartkugeln gezählt! Alle haben sie ein mehr oder weniger fesches Bild von Mozart auf der Verpackung, manche auch den Namen des Produzenten. Bei näherem Hinsehen fallen ein paar Namen auf, die den Markt beherrschen: Da ist natürlich die Originale Mozartkugel der Familie Fürst, daneben vor allem die rot-goldenen Kugeln von Mirabell und Reber. Letzterer ist der weltweit größte Hersteller von Mozartkugeln und stammt aus dem bayerischen Bad Reichenhall, exakt 12,7 Kilometer von der Originalstätte Konditorei Fürst in der Brodgasse entfernt. Unglaubliche 180 Millionen Kugeln werden bei Reber jährlich produziert, das ist eine halbe Million am Tag. Immerhin 57 Millionen Kugeln sind es pro Jahr bei Mirabell in Grödig, einer Gemeinde im Süden von Salzburg.

Tour de Mozartkugel: Auf Spurensuche in der Salzburger Altstadt

Schokoladen-Tiger finden in Salzburg ein wahres Paradies vor. Im Café Habakuk in der Linzergasse kommen vor allem Freunde des Nougats auf ihre Kosten. In eine Hülle aus Schweizer Schokolade wird hochwertiger Gianduja-Nougat aus Italien gefüllt. Um 1900 hat auch die Konditorei Schatz in einem Durchhaus der Getreidegasse mit dem Verkauf von Mozartkugeln begonnen. Zusätzlich gibt es Mozartkugeln in der Confiserie Holzermayr und im Reber Laden am Alten Markt, von Viktor Schmidt im Manner-Shop am Residenzplatz, bei braunpunkt in der Judengasse, von Hofbauer oder Dallmann (St. Gilgen). In diesem vermeintlichen Dschungel an Mozartkugeln ist eines klar: Durchkosten und den eigenen Favoriten wählen! Und wer die Kugel vom Erfinder haben will, die Produktion im Herzen der Altstadt Salzburg schätzt und auf Frische Wert legt, der kommt nicht am Original der Konditorei Fürst vorbei!

Fazit: Egal, ob mit dem Fokus auf Bitterschokolade, Nougat oder Marzipan: Die Mozartkugel gehört zu Salzburg wie die Festspiele und die Festung Hohensalzburg. Und als Souvenir trägt sie die süß-verspielte Leidenschaft der Salzburger in die weite Welt.

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