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Schauplätze

Handwerk & Tradition

Salzburg ist eine der schönsten Städte der Welt. Das finden Fürsterzbischöfe, Musikgenies, Festspielgründer, Künstler, Einheimische und Gäste seit Jahrhunderten. Flaniert man durch die schönen Gassen der Altstadt, entdeckt man alte Handwerksbetriebe mit pulsierendem Leben. Ein Streifzug.

Christian Wieber: Funken sprühen

„Wer mit Feuer und Glut arbeitet, der hat es im Blut", lautet ein Sprichwort. Und bei Christian Wieber ist das so. Seit 23 Jahren führt er mit seiner Frau Regina die Schlosserei, die seit 1415 besteht. Es ist eine Geschichte von der Leidenschaft zum Handwerk und der Tradition mit Zukunft. Christian Wieber und sein Team schmieden oder restaurieren Gitter, Grabkreuze, Schlüssel, Schlösser und noch mehr, Neues hat mit Portalen, Nirosta-Arbeiten, Geländern oder Handläufen Einzug gehalten. Im „Schafmannhaus", in einem verborgenen Innenhof, den man von der Getreidegasse aus betritt, wird Handwerk im besten Sinne betrieben. Im Reich des Schmiedemeisters ist man auf einer Zeitreise, denn vieles ist noch wie vor hunderten von Jahren: das alte Gewölbe, der Innenhof und der Marmorboden, doch vieles hat sich verändert. Die Touristen, die sich zum Beispiel manchmal hierher verirren, staunen und nehmen vielleicht einen Garderobenhaken in Hirschform mit, wie er im berühmten Fünf-Sterne-Hotel Goldener Hirsch verwendet und bei Wieber hergestellt wird.

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Andreas Kirchtag: Gut beschirmt

„Ich sende dir ein Schutzdach, damit es von deinem verehrungswürdigen Haupte den Regen abhalte", schrieb Abt Alcuin von Tours im Begleitbrief zur ersten urkundlichen Erwähnung eines Schirms im Jahre 800 an Erzbischof Arno von Salzburg. In der Getreidegasse Nummer 22 werden seit Jahrzehnten schöne Stockschirme „Made in Salzburg“ hergestellt. Unten das Geschäft und oben unter dem Dach und mit Ausstieg auf dasselbe arbeitet man an großen und kleinen Schirmen gegen Regen und Sonne. Jedes Stück ist ein Unikat, „denn kein Stück Holz gleicht dem anderen", sagt Andreas Kirchtag, der jedes Jahr 500 kg erlesener Hölzer, wie Kirsche, Eiche, Nuss, Schwarzdorn, Esche, einkauft. Im Laufe eines Jahres werden daraus 400 Regenschirme in schönstem Design, Einzelstücke für besondere Anlässe, Kreationen des Schirmmachers, je nach Lust und Laune. „Wer einen Schirm von uns selbst bezahlt“, lacht Andreas Kirchtag, „der verliert ihn auch nicht.“ Denn solche edlen Stücke haben ihren Preis.

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Veronika Stockinger: Knopferlmayer

Eine weitere Zeitreise erwartet den Altstadt-Flaneur am Rathausplatz 1. Im Jahr 1758 begann der Knopfmacher und Posamentierer Johann Mayer mit einem kleinen Holzladen auf der Staatsbrücke, fünfzig Jahre später zog er in das Rathaus und dort ist es noch heute, das Mayersche Reich der Knöpfe und Kurzwaren aller Art. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das museal anmutende Interieur ist eine Erinnerung an vergangene Epochen und die mehr als 3000 verschiedenen Knöpfe in den Schachteln, umwickelt mit Gummibändern, eine wahre Fundgrube. Dazu gesellt sich allerlei zum Nähen, Sticken und Stricken. In einer Zeit, in der man nicht mehr alles sofort aussortiert, sondern auch etwas reparieren möchte, liegt das alteingesessene Geschäft im Herzen der Altstadt wieder voll im Trend. Frau Stockinger, geborene Mayer, ist hier aufgewachsen. Ihre Kindheit war eine bunte Welt aus Knöpfen, Borten, Spitzen und Quasten. Und ein Glück ist, dass ihr Sohn Ulrich in diese einzigartige Welt eingetaucht ist und das Geschäft übernehmen wird.

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Michael und Susanne Sporer: 120 Jahre Leidenschaft

Der Sporer gehört zu Salzburg wie Mozart oder die Festspiele. Im Jahr 1903 eröffnete Franz Sporer eine Branntweinschenke, die bald darauf in das schmalste Haus der Getreidegasse, auf Nummer 39 übersiedelte. Hier wird bis heute ausgeschenkt, produziert wird mittlerweile in der architektonisch bemerkenswerten Manufaktur in der Michael-Walz-Gasse 15. Im Stammhaus locken die besondere Auswahl an edlen Destillaten, viele Eigenprodukte, manche von ihnen inzwischen Berühmtheiten, wie der Original Sporer Punsch, von dem erstmals 1927 in einem Rezeptbuch zu lesen war. Michael Sporer führt mit seiner Frau Susanne den Betrieb nun in der vierten Generation, aber auch er hat das Innovations-Gen in seiner DNA. Man sollte den großartigen Wermut, den Zitronenlikör aus Salzburg oder den kleinen Bruder des berühmten Campari, den Bitter Sporer, kosten. Mit diesem Hisbiskus-Orangen Bitter ist ein Meisterstück gelungen, das in seinem Einzugsgebiet das Original fast in den Schatten stellt. Zum großen Jubiläum von 120 Jahren (2023) gab es eine neue Kreation: das Sporer-Elixier, perfekt als Digestif oder mit Tonic als Sommer-Aperitif.

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Stiftsbäckerei St. Peter: Unser tägliches Brot

Mehl, Wasser und Salz, mehr braucht Bäckermeister Franz Grabmer nicht, um sein berühmtes St.-Peter-Brot zu backen. Das Schwarzbrot mit Natursauerteig aus der Stiftsbäckerei ist fast ein kulinarisches Wahrzeichen der Stadt, jedenfalls immer ein besonderer Tipp auch für die, die schon alles zu kennen glauben. Der Bäckermeister ist Purist, wenige Zutaten von höchster Qualität kommen in die Backwaren: Roggenmehl aus der eigenen Steinmühle, Weizenmehl aus der Stifts- und Salzachmühle, Wasser und Salz. Der Ofen wird mit Holz aus den Wäldern des Stifts geheizt und auch die Energie aus dem Almkanal wird genutzt. „Der gesamte Produktionsprozess findet vor Ort statt. Verkaufslokal und Backstube sind eins. Man sieht, was man isst", sagt Bäckermeister Grabmer. Klein, aber fein ist das Sortiment: Gewürzweckerl und Vintschgerl aus dem Brotteig, ein nahezu göttliches Milchbrot und ebensolche Brioches, zu Weihnachten ein Früchtebrot, mehr gibt es nicht. Die Bäckerei ist mehr als 700 Jahre alt und versorgte schon immer das Stift mit Brot. Und bis heute ist sie etwas Besonderes geblieben.

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Hildegund Schirlbauer: Salzburger Heimatwerk

„Das Heimatwerk ist Bühne für kreatives Schaffen heimischer Kunsthandwerker, hat Trachten-Kompetenz und ist mit seinem vielfältigen Angebot ein repräsentatives Schaufenster unseres schönen Salzburger Landes", erzählt Hildegund Schirlbauer, die Geschäftsführerin der Kulturinstitution Heimatwerk. Seit 1946 ist man den drei wichtigsten Heimatwerk-Geboten, Qualität, Authentizität und Nachhaltigkeit, und der Förderung von Tracht, Handwerk, Brauchtum und Musik verpflichtet. Hier findet man alles, was man für sein Wunsch-Dirndl braucht, kompetente Beratung inklusive. Wenn man möchte, nehmen erfahrene Schneiderinnen Maß und nähen das Trachtengewand in der hauseigenen Schneiderei. Und dass das Heimatwerk am Puls der Zeit ist, beweist auch der innovative Online-Shop, wo man alles rund um Trachten, Dekoration und Accessoires findet. „Der Zeitgeist bringt gerade eine höhere Wertschätzung von Handwerk und Qualität. Das entspricht unserer Auffassung, allerdings nicht als Trend, sondern als Haltung."

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Veröffentlicht 11.03.2024

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