zum Inhalt zum Hauptmenü zu den Kontaktinformationen
zum Inhalt zum Hauptmenü zu den Kontaktinformationen
Schauplätze

Süßer die Glocken nirgendwo klingen…

Hoch über den Dächern der Mozartstadt thront das Salzburger Glockenspiel. Das Spiel der 35 Glocken verzaubert die Herzen von Besuchern und Einheimischen.

Salzburg war schon immer eine musikalische Stadt. Es gehört deshalb zum Stadtbild, dass die Menschen mitten im geschäftigen Treiben unvermutet innehalten. Angeregt heben sie die Köpfe und lauschen nach oben. Was sind das für Töne – etwa der Geist Mozarts? Nein, vielmehr handelt es sich um die harmonischen Klangfolgen des Glockenspiels, die sich in diesem Moment ihren Weg durch die Altstadt bahnen. Und das bereits seit über 300 Jahren…

Wenn Glocken reisen

Wir schreiben das Jahr 1701: Damals ließ Fürsterzbischof Johann Ernest Graf Thun auf den Turm der Neuen Residenz einen Aufbau mit Rundbogenarkaden setzen. Weil das alleine zu wenig gewesen wäre, folgten 35 Glocken – eine Anfertigung des Antwerpener Gießers Melchior de Maze. Um sie musikalisch mit Leben zu füllen, konstruierte der Salzburger Büchsenmeister Franz Sulzer und Mitarbeiter der Messinghütte Ebenau den Antriebsmechanismus für eine Messingwalze mit zweieinhalb Metern Durchmesser. In die hatte der Hauptverantwortliche Hofuhrmacher Jeremias Sauter zuvor 7.970 Löcher gebohrt, geschnitten und gefeilt. Der komplizierte Mechanismus des Glockenspiels wurde mittels frei einsetzbaren Stiften ausgelöst. Das verlangte jede Menge Muskelschmalz: 250 Jahre lang kurbelten Uhrmachergesellen drei Mal täglich das Antriebswerk in die Höhe. Heute übernimmt die Arbeit ein Elektromotor.

Die Stadt zu Füßen der Glocken

Schon gewusst? Jeder Einwohner, der in akustischer Nähe zum Glockenspiel geboren wurde, ist ein sogenanntes Glockenspielkind! Dazu zählt auch Wolfgang Amadeus Mozart, einer der bekanntesten Söhne der Stadt. Die große historische Bedeutung der Klang-Attraktion wird beim Aufstieg im heutigen Salzburg Museum spürbar. Ehrfürchtiges Staunen breitet sich aus - immerhin steht man gerade vor dem Herzstück des Glockenspiels. Nicht nur Laien fasziniert die beeindruckende Konstruktion aus Zahnrädern, riesiger Seilrolle und Messingwalze.

Klein, aber oho!

Der letzte Aufstieg führt über eine Holzstiege. Auf der Aussichtsplattform des Glockenturms angekommen, erwartet die Besucher ein besonderer Anblick: In luftiger Höhe hängen die 35 Glocken, deren Melodien täglich die Altstadt erfüllen. Die ganz kleinen Glocken sind mit 16 kg absolute Leichtgewichte. Die Großen bringen bis zu stolze 380 kg auf die Waage. Musikalisch sind sie alle: Ihre Tonreihe umfasst beinahe drei Oktaven. Das Repertoire besteht aus 100 Musikstücken und variiert monatlich. So ist für jeden Geschmack etwas dabei – egal ob Mozart Opern, Volkslieder oder doch lieber das bekannte Salzburger Weihnachtslied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“.

Wer das akustische Must-Hear nicht verpassen will, sollte um 7.00, 11.00 oder 18.00 Uhr in der Salzburger Altstadt aufmerksam hinhören. Täglich erklingen zu diesen Zeiten pünktlich die ersten glockenhellen Töne. Ihr Entstehen lässt sich von Ende März bis Ende Oktober jeweils am Donnerstag um 17.30 Uhr und am Freitag um 10.30 Uhr im Glockenspiel im Salzburg Museum am Mozartplatz 1 besichtigen – inklusive einzigartigem Panorama-Rundblick über die Stadt Salzburg!

Veröffentlicht 28.02.2017

Kategorien

Inspiration