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Schauplätze

Weihnachten in Salzburg

So wie überall sonst auf der Welt haben auch wir Salzburger unsere ganz eigenen Traditionen rund um das Weihnachtsfest, und die können auch von Familie zu Familie unterschiedlich sein. Aber eines ist sicher:  Am 24. Dezember ist das Christkind dafür zuständig, dass der Christbaum in seinem Lichterglanz erstrahlt und darunter die Geschenke liegen.

Wann beginnt eigentlich die Weihnachtszeit? Am 1. Adventsonntag oder erst dann, wenn die Familie am Heiligen Abend versammelt ist? Bei uns in Salzburg beginnt die Vorfreude auf Weihnachten jedenfalls für viele schon ein bisschen früher – nämlich Mitte November, wenn die ersten Hütten für den Christkindlmarkt in der Altstadt aufgestellt werden. Spätestens dann dauert es nicht mehr lange, bis dieser wunderbar weihnachtliche Duft nach Punsch, Zuckerwatte und gebrannten Mandeln in der Luft liegt. So alt kann man gar nicht sein, dass dabei keine Kindheitserinnerungen wach werden. Jetzt wird es auch höchste Zeit, dass wir uns um Karten für eine der zahlreichen Adventveranstaltungen kümmern – vom Adventsingen im Großen Festspielhaus über Adventserenaden bis zum Hirtenadvent ist der Eventkalender jährlich gut gefüllt. In all dem vorweihnachtlichen Trubel dürfen wir auch nicht vergessen, einen Tannenbaum zu kaufen. Manche Familien begeben sich schon Ende Oktober in den Christbaumwald vor den Toren der Stadt Salzburg, denn gegen eine Gebühr kann man sich seinen Lieblingsbaum schon lange vor dem Fest reservieren lassen.

Warten aufs Christkind

Und dann ist er endlich da, der 24. Dezember. Vor allem für die Kinder ist dieser gefühlt längste Tag des Jahres gefüllt mit Vorfreude, Ungeduld und Aufregung. Da ist bei Eltern manchmal guter Rat teuer, wie man denn die Zeit bis zum Abend überbrücken kann. Zum Glück gibt es in Salzburg genug Möglichkeiten, die Stunden ein wenig zu verkürzen. Ob Museumsbesuch oder Kasperltheater, Eislaufen im Volksgarten oder eine Fahrt mit der Lokalbahn zur Stille Nacht Kapelle in Oberndorf. Für leuchtende Kinderaugen sorgt auch ein Besuch der wunderschönen Krippen, die in den zahlreichen Kirchen Jahr für Jahr in liebevoller Detailarbeit aufgestellt werden. Auch viele Erwachsene zieht es am 24.12. noch einmal auf einen der Weihnachtsmärkte in der Stadt oder in Hellbrunn. Man trifft sich mit Freunden auf einen Glühwein oder besorgt noch neuen Christbaumschmuck oder Kerzen. Punkt 12:00 Uhr mittags wird es kurz einmal richtig laut, denn da nehmen die Festungsprangerstutzenschützen zum "Christkindlanschießen" auf der Festung Aufstellung. Wenn dann vom Glockenspiel die Töne von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ erklingen, gibt es keinen Zweifel mehr: Es ist Weihnachten.

Der Heilige Abend

Bevor es nach Hause geht, besuchen die Salzburger traditionellerweise die Gräber ihrer Verstorbenen. Überall brennen Kerzen und auf so machen Friedhöfen begleiten Bläser mit ihren weihnachtlichen Klängen den Besuch. Sobald es dunkel wird, wird für die Kinder das Warten aufs Christkind fast unerträglich. Zahlreiche Kirchen laden daher schon am späten Nachmittag zur Krippenlegungsfeier. Da kann man sich auch gleich in der eigenen Laterne das Friedenslicht mit nach Hause nehmen und damit die Kerzen am Christbaum entzünden – aber halt, dafür ist doch das Christkind verantwortlich. 

Endlich läutet das ersehnte Glöckchen, die Tür zum Weihnachtszimmer steht offen und die Kinderaugen strahlen mit den Lichtern am Baum um die Wette. Und erst die Geschenke! Doch bevor die geöffnet werden dürfen, liest einer in der Familie das Weihnachtsevangelium vor und danach wird noch gemeinsam musiziert oder zumindest gesungen. Im Land der Stillen Nacht darf dieses weltberühmte Weihnachtslied keinesfalls fehlen. Wer ohne oder mit älteren Kindern das Weihnachtsfest begeht, macht sich nach der Bescherung auf den Weg nach draußen, um an der Christmette teilzunehmen. Satt, zufrieden und glücklich ist es meist eine Überwindung, das warme Heim zu verlassen. Der nächtliche Kirchgang darf dennoch nicht fehlen und immerhin wartet zu Hause danach die wärmende Mettensuppe.   

Autor Ulli Hammerl
Veröffentlicht 14.12.2021

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