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Schauplätze

Traditionsbetriebe in Salzburg

Vergangenheit und Gegenwart flanieren in der schönen Mozartstadt einträchtig Hand in Hand. Gelebte Tradition ist an jeder Ecke sichtbar – etwa durch die vielen Traditionsbetriebe, die ihre teils jahrhundertealte Historie behutsam ins Heute geführt haben. Kommen Sie mit auf einen spannenden Streifzug durch die Geschichte Salzburgs!

Gestern, heute, morgen: Tradition über Jahrhunderte

Die Strahlen der Mittagssonne tanzen über die kunstvoll geschmiedeten Zunftzeichen der Verkaufsläden als wir durch die Getreidegasse schlendern. Die Schilder über den Bürgerhäusern zeigen an, wer welche Waren anbietet. Sie stammen aus einer Zeit, als es noch keine Hausnummern gab und noch nicht alle Menschen lesen konnten. Ihr mittelalterliches Herz kann die wohl bekannteste Gasse der Stadt also nicht verstecken. Muss sie auch nicht. Ebenso wenig wie ihre vielen traditionsreichen Betriebe, die sich hier aneinanderreihen wie Perlen an einer Kette.

Von der frühneuzeitlichen Süßwein-Handlung zum Delikatessengeschäft

Eine davon ist das älteste Delikatessen-Geschäft Salzburgs, R.F. Azwanger. Die Schwestern Andrea Glück-Kopp und Valerie Egelkraut-Kopp haben den seit 1919 familiengeführten Betrieb 2015 übernommen. Die Historie von R.F. Azwanger ist freilich viel älter. Sie reicht zurück bis ins Jahr 1656, als erstmals eine Faktorei und Süßwein-Handlung erwähnt wurde. 1779 nutzte der wohlhabende Kaufmann Raimund Felix Azwanger die Gelegenheit und erstand das Haus in der Getreidegasse 15. Damit legte er den Grundstein für das heutige Unternehmen, dessen gut sortiertes Angebot – rund 6.000 Produkte von Wein bis Delikatessen – bis weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt ist. 2021 feiert R.F. Azwanger sein 365-jähriges Bestehen.

Die historische Alte Fürst-Erzbischöfliche Hofapotheke

Nur wenige Schritte entfernt, am Alten Markt 6, befindet sich eine noch ältere Salzburger Institution: die Alte Fürst-Erzbischöfliche Hofapotheke. 1591 gegründet, ist sie die älteste noch bestehende Apotheke Salzburgs – 2021 seit exakt 430 Jahren. Das Zunftschild an der Hausfassade zeigt den Äskulapstab, die Fensterläden sind kunstvoll mit Arzneimitteln bemalt. Auch im Inneren wird Geschichte lebendig: Die heute noch erhaltene Rokokoeinrichtung der Offizin, der Rezepturtisch mit einem schmiedeeisernen Aufsatzgitter als Waagenhalter oder die verschiedenen Holz- und Zinngefäße in den Regalen zeugen von der langen Geschichte. Die Hofapotheke ist übrigens seit Generationen familiengeführt: Die Enkelin von Leo Biskup, der die Hofapotheke 1923 kaufte, führt bis heute gemeinsam mit ihren beiden Töchtern die Geschicke der historischen Apotheke.

 

Mehr als Schall und Rauch: Die Tabaktrafik im Ritzerbogen

Klein, aber oho ist die Tabaktrafik im Ritzerbogen nahe des Grünmarktes, an der wir bei unserem Spaziergang vorbei kommen. Seit 1811 und damit im Jahr 2021 seit 210 Jahren, besteht das Miniatur-Geschäftslokal, das die legendäre Johanna Maria Sedelmaier (1811 – 1853) betrieb. Auf fünf Quadratmetern und in zwei Humidoren finden Freunde von Zigaretten, Pfeifen und Zigarren alles, was das Herz begehrt – auch Zigarren-Raritäten aus Kuba oder Nicaragua.

Alt-Österreichische Kaffeehauskultur seit 1866: das Café Sacher

Das Sacher“ am rechten Salzachufer ist eine echte Institution. 1866 als „Hotel d’Autriche“ gegründet, erlebte es eine wechselhafte Geschichte, bis sich 1988 der Eigentümer des Hotel Sacher Wien in das Haus verliebte und es kaufte. Seit 2000 trägt es offiziell den Namen Hotel Sacher Salzburg. Eines hat sich in all den Jahren nie geändert: Das Sacher mit seinen roten Polsterungen und dem weißen Schleiflack ist magischer Anziehungspunkt für Künstler, Kaffeeliebhaber und Gäste aus aller Welt. Stolze 155 Jahre hat das Sacher 2021 bereits auf dem imaginären Buckel – doch die sieht man der Grande Dame keineswegs an. 

Als die Augustiner Mönche Bier brauten

Salzburg hat eine lange Brauereitradition. Bereits 1621 begannen Augustiner Mönche am Fuße des Mönchsbergs goldenen Gerstensaft zu brauen. 2021 – exakt 400 Jahre später – ist das Bräustübl die größte Biergaststätte Österreichs. Über 5.000 m2 Fläche steht Genussfreudigen im Inneren des Gebäudes zur Verfügung, weitere 1.400 Sitzgelegenheiten locken im legendären Gastgarten, wo wir uns ein Krügerl des handwerklich gebrauten Biers unter alten Kastanienbäumen genehmigen. Die passenden kulinarischen Schmankerl – von Käse bis Steckerlfisch – holen wir uns am Feinkost-Stand im Schmankerl-Gang.

Reich an Tradition, reich an Geschichte

Salzburg ist so reich an Traditionsbetrieben, dass sie sich hier nicht alle aufzählen lassen. Denn auch Betriebe wie die Fleischerei Erlach in der Sigmund-Haffner-Gasse, die 2021 ihr 90-jähriges Bestehen feiert, die legendäre Salzburger Würstelkönigin beim Marko-Feingold-Steg, die es hier seit 70 Jahren gibt oder das Salzburger Heimatwerk am Residenzplatz 9, das bereits seit 1946 besteht, sind echte Salzburger Traditionsbetriebe mit Geschichte. Viele mehr gibt es noch in der Mozartstadt, und viele weitere werden folgen. Das ist das Schöne an unserer traditionsreichen Stadt: die Geschichten gehen nie aus.

Veröffentlicht 06.04.2021

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