Sommerszene 2024 - Marta Górnicka
Marta Górnicka, Mothers - A Song For Wartime, Theater
Die polnische Regisseurin Marta Górnicka stellt in Mothers – A Song for Wartime dem kriegerischen Lärm den mächtigen Sprechgesang eines Frauenchors gegenüber.
Sie sind Überlebende. Sie sind vor Krieg und Gewalt Geflüchtete aus der Ukraine und aus Belarus, die nun in Polen leben und gemeinsam mit Frauen aus Warschau auf der Bühne stehen und sprechen wollen. Sie nutzen eindrucksvoll die Macht ihrer Stimmen, um das zu benennen, wofür es keine Worte geben kann. Dabei wollen sie nicht als Opfer, sondern als Protagonistinnen ihrer Geschichten gehört werden. 21 Frauen und ein Mädchen stemmen sich mit der geballten Kraft ihrer Stimmen vehement den zerstörerischen Kräften entgegen und bringen ihre politischen Forderungen so zum Klingen. Das Theatergibt einer Gemeinschaft Raum, die jenseits von Ideologien auf dem sensiblen einander Zuhören beruht.
Marta Górnicka ist Theaterregisseurin, Autorin, Sängerin und Wiederentdeckerin des chorischen Prinzips. Seit 2010 arbeitet sie konsequent am Klang und an der Bewegungssprache des Chors, den sie immer sowohl als ein kritisches Instrument einsetzt, um moderne Mechanismen der Kontrolle, Ausgrenzung und Gewalt zu untersuchen, als auch als Werkzeug zur Schaffung von Gemeinschaft versteht.
In Polnisch, Ukrainisch, Belarussisch mit deutschen und englischen Übertiteln.
Das ganze Programm der Sommerszene 2024 gibt es hier.
